Die Geometrie hilft mir als Formensprache, die Welt zu deuten und die innere Gesetzmäßigkeit der Dinge aufzudecken. Mich interessieren die Axiome, die während des Arbeitsprozesses die Möglichkeit und die Richtung der Materialisierung bestimmen.
Die Sensibilität der Darstellung, die richtige Auswahl der malerische Mittel ist eben wegen der geometrischen Ausdruckweise von ausgesprochen großer Bedeutung. Letztlich gelangt das Bild dadurch zum Einklang, gewinnt so an Stärke.
Bei den Kohlezeichnungen und den Pastellen halte ich es für wesentlich, dass ich das Zusammenwirken der geometrischen Formen mit malerischen Mitteln zum Ausdruck bringe, auch bei der kalkulierten geometrischen Komposition ist mir die Lebendigkeit des Materials, der Farbe wichtig.
Die Schönheit der Transparenz, die Harmonie der Farbschichten mit den formalen Elementen und etliche weitere Details machen die Bildfläche lebendig und werden dadurch für den Betrachter erlebbar. Das Unendliche kann ich so mit dem Augenblicklichen verbinden und das ewig gesetzmäßige persönlich gestalten.
In meinem Arbeiten beschäftigen mich eindeutig die Oberflächen, die Räumlichkeit, die aus der Beziehung der Flächen zueinander entsteht, die Darstellung des Raumes anhand eines ausgewogenen Verhältnisses von kompositorischen und malerischen Mittel zu einander. Durch Farben steigern sich meine Ausdrucksmöglichkeiten und ein wahrer Fortschritt ist die Integration der Licht – Schatten Wirkung. Innerhalb der Grenzen der Fläche für mich die Möglichkeit einer Fortbewegung des Raumes aus dem Realen in eine transzendentale Richtung.
István Haász
REINHARD ROY
über meine arbeit
der punkt und der punktraster sind in meiner arbeit grundlegendes und charakteristisches ausdrucksmittel.
der raster, als eine in beliebige richtung erweiterbare Struktur, ist in homogener oder heterogener form, in einem sehr weit gefassten areal für die künstlerische arbeit nutzbar. so untersuche ich mit diesem, beispielsweise räumliche wirkungen auf zweidimensionalen kompositionsebenen, mit dem ziel, räumlichkeit unter anderem durch eine spezifische farbwahl und durch die variation des abstandes zwischen den einzelnen rasterteilen, sichtbar zu machen.
hierbei führt unter anderem die konfrontation von monochromen, mit von rastern überlagerten farbflächen, zu einem ersten schritt aus der zweidimensionalität in eine imaginäre tiefe. anders als in der traditionellen perspektive, wird die illusion jetzt von einer strukturellen komponente erzeugt. in weiteren werken zeige ich diesen aspekt mit versetzten, gedrehten oder überlagerten positionierungen des strukturbildes. einbindungen formaler konstruktionen, so genannte überhöhungen der raster mit einer weiteren farbe, verstärken dabei die schwingungen der bildebene. letztere resultieren aus sehphysikalischen gegebenheiten, die in einem besonderen maße in abhängigkeit von den in ihrer eigenheit wirkenden farben und deren kombination stehen. dieses zusammenführen von parallelen oder mehrfach aufgetragenen rastern kann, je nach betrachtungsabstand, auch zu neuen tonwerten führen – vergleichbar etwa mit dem prinzip der drucktechnik, welche auf der basis der summierung von grundfarben arbeitet.
eine der ursprünglichsten elliptischen formen bietet uns aufgrund des betrachtungswinkels der blick auf die galaxien. jeder kreis wird, ob als fläche oder kontur durch die neigung über seinen durchmesser zu einer sich kontinuierlich verändernden Ellipse und danach wieder über das zwischenstadium der linie im weiteren bewegungsablauf zur ausgangsform zurückgeführt. diese durch die rotation beschriebene fixierung der äußeren, den raum begrenzenden kreislinie, bringt im ergebnis die kugel, als das non plus ultra aller formgebung – einem objekt, dessen thematik sich nicht nur die wissenschaft, sondern gerade auch kunst und künstler, aus ehrfürchtigem interesse heraus, immer wieder gewidmet haben. auch wenn jede weitere neuformulierung in ihren versionen zwangsläufig ansätze des epigonalen birgt – das thema gilt als überstrapaziert – ist mir ungeachtet dessen, eine fortführende auseinandersetzung als gestalterisches Wagnis, mit eigener Handschrift, wichtig.
auszug mit freundlicher genehmigung des autors
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